Projekt offeriert eine interessante, neue Konzeption metropolitanen Lebens. Ähnlich historischen Stadtmodellen der gemischten Nutzung bietet das Projekt eine komprimierte programmatische Durchmischung von Funktionen an, was eine potentiell erhöhte Vielfalt an Lebensformen impliziert. Im Gegensatz zum Ansatz der Moderne, der von Funktionstrennung und dem Aufsetzen singulärer Objekte auf den Grund geprägt war, schlägt das Projekt eine skulpturale Landschaft vor, wodurch der Gegensatz von „figur and ground“ aufgehoben wird. Das Projekt nimmt Anleihe an der geometrisch komplexen und räumlich vielschichtigen Figur der Klein-Bottle und der Idee von sich durchdringenden und kontinuierlichen Räumen. In unterschiedlichen Untersuchungsschritten wird das Potential der Klein-Bottle als Diagram hinsichtlich Programmorganisation, Erschliessungsmöglichkeiten, Volumsunterteilungen, statischen Erfordernissen und dgl. ausgelotet und das Projekt darauf aufgebaut. Es entsteht so eine programmatische Durchmischung von Funktionen, die synchron mit einer räumlichen Verwebung gekoppelt wird. Dadurch wird ein fliessendes Raumkonzept generiert, das es ermöglicht, verschiedene Zonen durchgängig vom Boden bis zum Dach durchzuziehen, wobei aber innerhalb dieser programmatisch durchgängigen Zonen Differenzierung möglich ist. Im Falle des durchlaufenden Parks entstehen so öffentliche, halb öffentliche und semi-private Zonen. Das Projekt überzeugt sowohl in seinem Formfindungsprozeß als auch in seiner Umsetzung in einen architektonischen Vorschlag insofern, als keine ursprünglichen Qualitäten verloren gehen. Pavol Mikulicek hat im Zuge dieses Projekts seine Reife unter Beweis gestellt, aufbauend auf einer erstellten, architektonische These ein Projekt zu entwickeln, dass sowohl eine formale Reichhaltigkeit besitzt, als auch hinsichtlich programmatischer und infrstruktureller Zusammenhänge interessante und intelligente Lösungen anbietet. /review by Christian Kronaus, Zaha Hadid Studio Vienna/
